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[Rezension] Yoko Ogawa: Das Geheimnis der Eulerschen Formel

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Infos zum Buch
Autor: Yoko Ogawa (Übersetzung von: Sabine Mangold)
Titel: Das Geheimnis der Eulerschen Formel (Originaltitel: Hakase no Aishita Sûshiki)
Seiten: 250
ISBN: 978-3746629445
Preis: 8,99€ (TB)
Erschienen: Juni 2013 bei Aufbau Verlag

Zum Inhalt: 
Eine Haushälterin wird eingestellt, um den Haushalt für einen ehemaligen Mathematikprofessor zu übernehmen. Das Kurzzeitgedächtnis des Professors umfasst jedoch nur 80 Minuten, da er einen Unfall hatte. Deshalb ist es relativ schwierig, mit ihm umzugehen und für ihn zu sorgen. Er steckt sozusagen in der Zeit vor dem Unfall fest, der schon 30 Jahre her ist.

Wer gerne in das Buch hineinlesen möchte, hier findet ihr eine Leseprobe vom Aufbau Verlag.

Meine Meinung: 
Yoko Ogawa hat mit dem Roman über den Professor, die Haushälterin und ihren Sohn, die alle die gesamte Geschichte über keine Namen haben, einen sehr schönen Roman geschaffen. Es steckt so vieles zwischen den – leider wenigen – Zeilen dieses Buches. Der liebevolle Umgang der Haushälterin mit dem verschrobenen Professor hat mir gezeigt, dass es gut möglich ist, mit Schwierigkeiten umzugehen.

Auch wenn ich jetzt schon mehrmals gelesen habe, dass es nicht schlüssig erklärt wäre, wie das mit den 80 Minuten Kurzzeitgedächtnis beim Professor funktioniert, war es für mich immer logisch. Das Gehirn wird bei ihm ja nicht alle 80 Minuten “neu gestartet”, er vergisst einfach alles, was länger als 1,5 Stunden her ist.

Die Charaktere und allen voran der Professor sind so gut umschrieben, dass ich sie alle vor mir gesehen habe. So ganz scheint der Professor zwar nicht zu verstehen, was passiert ist, aber er versucht durch kleine Hilfen den Alltag zu meistern. Er hat zum Beispiel überall an seinem Anzug kleine Zettel hängen, die ihn darauf aufmerksam machen, wer beispielsweise die neue Haushälterin ist oder dass sie einen Sohn hat. Dieser Sohn wird vom Professor Root (engl. für Wurzel, also √) genannt und verbringt seine Tage nach der Schule oft bei der Haushälterin und dem Professor.

Es ist eine schöne Geschichte, die mich (besonders für Zahlen) aufmerksamer gemacht und wunderbar unterhalten hat. Yoko Ogawa hat eine tolle Art zu schreiben, die mich am Ende mit einem sehr schönen Gefühl zurückgelassen hat.

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